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an Bord. Singh hat seine Instruktionen.«
»Aber  «
»Verschwindet!«
Ben maulte noch einen Augenblick herum wahrscheinlich
schon aus Prinzip  , trollte sich aber dann. Nur Augenblicke
später konnte Mike hören, wie die Motoren der NAUTILUS
wieder anliefen. Das Eis, auf dem sie standen, begann zu zittern.
»Helfen Sie mir die Hunde anzuspannen«, bat Kanuat. »Wir
müssen an einen sicheren Ort. Das Eis hier ist sehr dünn.«
Mike überlegte einen Moment, ob er aus seinem Versteck
herauskriechen sollte. Seine Arme und Beine waren von der
unbequemen Position, in der er dalag, schon ganz taub und er
bekam unter der schweren Decke kaum noch Luft. Aber
wahrscheinlich war es besser, wenn er noch eine Weile in
Deckung blieb; wenigstens bis die NAUTILUS nicht mehr in
der Nähe war. Trautman brachte es fertig und rief das Schiff
noch einmal zurück. Mike hatte nicht vergessen, was er gerade
gesagt hatte: Wenn ihr in zwei Tagen nichts von mir gehört
habt, wartet nicht mehr auf mich. Trautman rechnete nicht
damit zurückzukommen, da war er ganz sicher.
Er konnte hören, wie Trautman und Kanuat die Hunde
einschirrten, und gerade, als er sein Versteckspiel aufgeben
wollte, zog Kanuat mit einem Ruck die Decke zurück und sagte:
»Genug gefaulenzt. Steh auf und hilf uns ein bisschen.«
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Trautman riss ungläubig die Augen auf, dann verfinsterte sich
sein Gesicht vor Zorn. »Was bedeutet das?«, fragte er. »Das ist
 «
»Meine Schuld«, unterbrach ihn Kanuat. »Es war meine Idee,
ihn mitzunehmen.«
»Nein«, sagte Mike. »Es war meine Idee.«
»Das dachte ich mir«, sagte Trautman. »So respektiert ihr also
meine Wünsche.«
»Wir lassen unsere Freunde nun einmal nicht im Stich.«
Trautman schnaubte. »Du hast ja keine Ahnung, wovon du
überhaupt redest«, sagte er. »Ich hätte große Lust, die
NAUTILUS zurückzurufen und dich mit einem Tritt in den
Hintern wieder an Bord zu befördern.«
»Aber leider funktionieren die Sprechgeräte immer noch
nicht«, antwortete Mike. »Und außerdem haben wir für so etwas
keine Zeit. Wenn das alles hier vorbei ist, können Sie mich
meinetwegen zu sechs Wochen Dreckschrubben verdonnern
oder mir zwei Jahre Küchendienst aufbrummen. Aber jetzt
verschwenden wir nur kostbare Zeit.«
»Leider hast du damit sogar Recht«, grollte Trautman. »Aber
bilde dir jetzt bloß nicht ein, dass über die Angelegenheit schon
das letzte Wort gesprochen worden ist. Mach Platz!«
Er schubste Mike beiseite, um zu ihm auf den Schlitten zu
steigen. Kanuat nahm seinen Platz im Heck des Gespanns ein
und ließ die Peitsche knallen. Der Hundeschlitten setzte sich in
Bewegung.
Sie befanden sich wieder auf dem zugefrorenen See,
allerdings ein gutes Stück weiter vom Berg der Geister entfernt
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als am vergangenen Morgen. Mike schätzte, dass zwischen
ihnen und dem bizarren Eisgebilde mindestens fünfundzwanzig
Kilometer lagen. Er wusste nicht genau, wie spät es war, aber
vermutlich würden sie den Großteil der Nacht brauchen, um den
erstarrten See zu überqueren.
Trautman war nicht in der Stimmung für ein Gespräch und
Kanuat konzentrierte sich ganz auf die Steuerung des Schlittens;
eine Aufgabe, die nicht so einfach war, wie es im ersten
Moment schien. Das Eis war an manchen Stellen gefährlich
dünn. Mike hörte mehr als einmal ein gefährliches Knirschen
und Knistern aus der Eisfläche dringen, über die die Hunde
dahinschossen, und Kanuat schlug keinen direkten Kurs ein,
sondern ein scheinbar willkürliches Hin und Her.
Eine gute halbe Stunde fuhren sie auf diese Weise schweigend
dahin, dann hörten sie mal wieder dieses unheimliche Dröhnen
und Poltern, das sie schon in ihrer ersten Nacht auf dem Eis aus
dem Berg der Götter vernommen hatten.
Diesmal hörte es jedoch nicht auf, sondern nahm allmählich
an Lautstärke zu und auch seine Frequenz wurde schneller. Es
war jetzt fast ein Stampfen, ein noch immer unheimlicher Laut,
der Mike aber trotzdem auf sonderbare Weise bekannt vorkam.
Es klang ähnlich wie das Geräusch riesiger, geheimnisvoller
Maschinen, die irgendwo tief unter der Erde auf Hochtouren
liefen.
Dann ... geschah etwas Seltsames. Mike konnte über die große
Entfernung nicht genau sagen, was, aber für einige Augenblicke
hatte er das verrückte Gefühl, dass der gesamte Berg sich ...
bewegte.
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Plötzlich drang ein unheimliches, intensives blaues Licht aus
dem Berg. In der Nacht erschien es doppelt grell, sodass Mike
für eine Sekunde geblendet die Augen schloss und schützend
beide Hände vor das Gesicht hob.
»Was ... ist das?«, murmelte Trautman erschrocken. Mike
nahm die Hände herunter und sah zuerst ihn an, ehe er wieder
zu dem Berg hinüberblickte. Das kalte, blauweiße Licht
spiegelte sich auf Trautmans Gesicht und ließ jede noch so
winzige Linie, jede Narbe und jede Falte überdeutlich
hervortreten. Es sah regelrecht gespenstisch aus.
Das Licht, das aus dem Berg strahlte, war jetzt nicht mehr
ganz so gleißend. Trotzdem sah der Berg aus, als hätte er sich in
einen riesigen, lodernden Stern verwandelt. Das Eis glühte von
innen heraus in kaltem Feuer.
»Was ist das?«, fragte Trautman noch einmal.
»Vor zwei Tagen hätte ich noch gesagt, der Zorn der Geister«,
antwortete Kanuat. »Jetzt bin ich nicht mehr sicher.«
Mike sah den Inuit irritiert an. Die Geschehnisse der letzten
beiden Minuten hätten beinahe dazu geführt, dass er anfing an
Gespenster zu glauben. Auf Kanuat schienen sie genau die
gegenteilige Wirkung auszuüben. Mike verstand nicht, warum.
Der unheimliche Effekt hielt noch einige Minuten an, dann
begann das Licht allmählich zu verblassen und auch die
beunruhigenden Geräusche nahmen rasch an Intensität ab. Nicht
einmal zehn Minuten, nachdem es begonnen hatte, war alles
vorbei. Der Berg war wieder in der Nacht verschwunden und
die Dunkelheit kam Mike jetzt doppelt so tief vor.
»Wie oft passiert das?«, fragte er leise. »Das weiß niemand«,
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antwortete Kanuat. »Keiner von uns hat sich dem Berg jemals
so weit genähert.« »Aber du tust es jetzt«, sagte Trautman.
»Warum? Um uns zu helfen?«
»Euch?« Kanuat schüttelte heftig den Kopf. »Euer Streit
interessiert mich nicht. Er geht mich nichts an. Es kann mir
gleich sein, ob ihr ihn gewinnt oder verliert, denn gleich, welche
Seite nun siegt, ihr werdet ihn an einem anderen Ort und zu
einer anderen Zeit doch fortsetzen. Ich will meinem Volk
helfen. Vielleicht gehen die Deutschen fort, wenn ihr Geheimnis
keines mehr ist.«
»Dann glaubst du auch nicht mehr, dass es sich um das
Wirken von Geistern handelt?«, fragte Trautman. »Ihr nennt es
Wissenschaft und wir Magie«, antwortete Kanuat. »Wo ist der
Unterschied?« »Vielleicht hast du Recht«, murmelte Trautman.
»Vielleicht ist es gar keiner.«
Kanuat lachte. »In fünf Stunden geht die Sonne auf«, sagte er.
»Dann werden wir die Antwort wissen.«
Abweichend von Kanuats Schätzung erreichten sie den Berg der
Geister eine Stunde vor Sonnenaufgang, sodass sie
notgedrungen eine Zwangspause einlegen mussten, ehe sie mit
seiner Erforschung beginnen konnten.
Keiner von ihnen war sehr böse darüber. Kanuat spannte die
Hunde aus, die sich sofort auf dem Eis zusammenrollten und [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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