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eine einzige Straße, durch welche die Fahrstraße ging. Aber es
gibt ein oberes und ein unteres Montégnac, beide durch Gassen
getrennt, die im rechten Winkel auf die Straße stoßen. Eine Reihe
Häuser, die auf dem Hügelrücken stehen, bietet den heiteren An-
blick stufenweise ansteigender Gärten; ihr Eingang von der Stra-
ße her machte mehrere Stufen nötig; die einen hatten sie aus
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Erde, andere mit Steinbelag, und hier und da saßen einige alte
Frauen, spinnend oder die Kinder betreuend, belebten die Szene,
stellten den Verkehr zwischen dem oberen und unteren Mon-
tégnac her, indem sie sich über die gewöhnlich friedliche Straße
weg unterhielten, und schickten sich schnell die Neuigkeiten von
einem Ende zum anderen Ende des Fleckens zu. Die Gärten, vol-
ler Obstbäume, voll Kohl, Zwiebeln und Gemüse, hatten alle
längs ihren Terrassen Bienenkörbe stehen. Dann erstreckte sich
noch eine andere Häuserreihe mit Gärten nach dem Flusse hin,
dessen Lauf durch prachtvolle Hanffelder und die Obstbäume, die
feuchtes Erdreich bevorzugen, angezeigt wurde, in gleichlaufen-
der Richtung. Mehrere, wie die Post, standen in einer Bodensen-
kung und begünstigen so die Industrie einiger Leinweber. Fast
alle wurden von Nußbäumen beschattet, dem Baume kräftigen
Erdbodens. Auf dieser Seite, an dem der weiten Ebene entgegen-
gesetzten Ende, stand eine Behausung, die umfangreicher und
gepflegter als die anderen war, um die sich andere gleichfalls gut
instand gehaltene Häuser gruppierten. Dieser vom Flecken durch
seine Gärten getrennte Weiler hieß bereits les Tascherons, ein
Name, den er noch heute bewahrt hat. Die Gemeinde an sich war
klein, es gehörten aber zu ihr einige dreißig zerstreut liegende
Meiereien. Im Tale gegen den Fluß zu kündigten einige Schlepp-
kähne, ähnlich denen in der Marche und im Berri, die Wasserläu-
fe an, die ihre grünen Säume um die wie ein Schiff auf hoher See
dort hingeworfene Gemeinde zeichneten. Wenn ein Haus, eine
Besitzung, ein Dorf, ein Land aus einem beklagenswerten Zu-
stande in einen befriedigenden, aber weder glänzenden noch gar
reichen, übergegangen sind, kann der Betrachter beim ersten Se-
hen die ungeheueren, an Geringfügigkeiten unendlich großen, an
Beharrlichkeit gewaltigen Anstrengungen, die in den Fundamen-
ten begrabene Arbeit und die vergessenen Mühsale, auf denen die
anfänglichen Veränderungen sich aufbauen, nie überblicken. So
schien denn auch dies Schauspiel für den jungen Abbé nichts
Außerordentliches an sich zu haben, als er diese anmutige Land-
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schaft mit einem Blicke umfing. Er kannte ja den Zustand des
Landes vor Pfarrer Bonnets Ankunft nicht. Er ging, den Pfad bei-
behaltend, noch einige Schritte weiter, und erblickte bald wieder
einige hundert Meter weiter oberhalb der zu den Häusern des
oberen Montégnac gehörenden Gärten, Kirche und Pfarrhof, die
er von weitem zuerst gesehen hatte, unordentlich verbunden mit
den mächtigen und von Schlinggewächsen überzogenen Ruinen
des alten Kastells von Montégnac, eine der Residenzen der Na-
varra im zwölften Jahrhundert. Der Pfarrhof, ein Haus, das ur-
sprünglich zweifelsohne für den Hauptwächter oder den
Verwalter erbaut worden war, kündigte sich durch eine lange
lindenbestandene Terrasse an, von wo aus der Blick über das
Land schweifte. Die Treppe dieser Terrasse und die Mauern, die
sie stützten, waren von einem Alter, welches durch die Verhee-
rungen der Zeit bestätigt wurde. Zwischen den durch die unmerk-
liche, aber ständige Kraft der Vegetation von ihrem Platze
fortgeschobenen Treppensteinen wucherten hohe Gräser und Un-
kräuter. Das flache Moos, das sich an Steinen festhaftet, hatte
seinen dragonergrünen Teppich über jede Stufenoberfläche ge-
breitet. Die zahlreichen Familien der Mauerkräuter, Kamille und
Venushaar kamen in mannigfaltigen und üppigen Büscheln zwi-
schen den Abzugslöchern der Mauer, die trotz ihrer Dicke rissig
war, heraus. Die Botanik hatte dort die anmutigste Stickerei aus
schöngeformten Farnkräutern, veilchenblauen Wolfsmäulern mit
goldenem Stempel, blauen Natterköpfen, braunen Kryptogamen
so schön gebildet, daß der Stein eine Nebensache zu sein schien
und den frischen Teppich nur in sparsamen Zwischenräumen
durchlöcherte. Auf dieser Terrasse entwarf der Buchsbaum die
geometrische Figuren eines Lustgartens, der das Pfarrhaus ein-
rahmte, über welchem der Fels einen weißlichen, gefiederartig
mit kümmerlichen schiefen Bäumen bestandenen Saum bildete.
Die Schloßruinen beherrschten sowohl dieses Haus als auch die
Kirche. Das aus Feldsteinen und Mörtel aufgeführte Pfarrhaus
hatte einen Stock, der von einem weitausladenden hohen Dache
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mit zwei Giebeln überragt wurde, unter dem sich geräumige, [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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