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Flecken, die das Fell und die Weste von Zucker tränkten, konnte
Hopper erkennen, dass er viel Blut verloren hatte. Zucker musste
schnell zurück nach Atlantia, ins Krankenhaus. Wenn sie ihn nicht
früh genug dorthin brachten & Hopper wollte nicht einmal daran
denken, was dann geschehen könnte. Jedes Mal, wenn Zucker
zusammenzuckte, fühlte Hopper sich, als wäre er selbst getroffen
worden & mitten ins Herz.
Echte Tapferkeit heißt, das zu tun, was getan werden muss,
selbst wenn es einem schreckliche Angst einjagt.
Als es wenige Minuten später wieder in der Ferne zu rumpeln
begann, fasste Hopper einen Entschluss.
Zucker hatte ihm einmal das Leben gerettet. Nun war er an der
Reihe, Zucker zu retten.
Und Pip.
Und all die hilflosen Nagetiere in den Lagern, die in wenigen
Tagen sinnlos sterben würden, wenn niemand rechtzeitig zu Titus
ging, um ihn vor Firrens Einmarsch zu warnen.
Das Licht leuchtete in der Ferne auf, und das Rumoren wuchs
zu einem Brüllen an. Wieder hörte Hopper das Reiben von Metall
auf Metall und das Knurren aus den Tiefen des U-Bahn-Tunnels.
Doch diesmal suchte Hopper keinen Schutz, als sich die
Soldaten flach gegen die Wand pressten. Stattdessen atmete er tief
durch und machte sich sprungbereit.
»He, komm da weg!«, rief Kralle.
Hopper rührte sich nicht von der Stelle. Er starrte in das Licht,
suchte vorne nach dem Symbol, und hoffte, dass es das richtige
wäre  das diese Bahn als seine zu erkennen gab.
Und da war er.
Ein gut sichtbarer Kreis auf der Vorderseite des Zugs.
Wie ein Muttermal.
Wie der weiße Kreis, der den Auserwählten kennzeichnete. Und
so, wie Hoppers einzigartige Markierung Titus, Zucker, Firren und
dem Hohen Rat gezeigt hatte, wer er war, genauso sagte dieser rote
Kreis mit der fetten weißen Zahl 2 in der Mitte Hopper, was er
wissen musste: Ich bringe dich nach Atlantia, und zwar schnell!
Wie ein Silberschweif sauste der Zug vorüber.
Hinter sich bemerkte Hopper eine Bewegung  einer der
Soldaten kam auf ihn zu, um ihn von den Schienen wegzuziehen.
Die einzelnen Wagen ratterten vorbei. Und schließlich der
letzte. Der richtige Moment war entscheidend  der richtige
Moment, Kraft und Glück. Mut, nicht zu vergessen. Und ein
Fünkchen Wahnsinn.
Nun sah Hopper das rostige Metallbrett an der Unterseite des
Zugs.
Hinter ihm griffen die Pfoten des Soldaten nach ihm, um ihn
zurückzureißen &
Aber Hopper sprang.
Sprang in das Wirbeln, das Sausen, die Gefahr.
»Neeeeeein!«, brüllte der Soldat, aber seine Stimme wurde von
dem vorbeirasenden Zug geschluckt.
Bums.
Hopper landete auf dem Metallstück und trippelte wie wild auf
den Hinterbeinen, um festen Stand zu bekommen. Aber der Zug
schlingerte, und Hopper fiel hin! Er schlitterte zur Kante, kratzte
mit den Pfoten und ruderte mit den Armen. Er war überzeugt, dass
er auf die rostigen Schienen geschleudert und einen tragischen Tod
erleiden würde.
Doch dann ruckte es heftig an seinen Schultern, und er rutschte
nicht weiter.
Die Kapuze seiner goldenen Robe hatte sich an dem
Metallstummel verfangen!
Der Zug raste weiter, und Hopper, der an seiner Kapuze hing,
schaukelte wild hin und her.
Wieder fuhr der Zug um die Kurve, und diesmal wurde Hopper
näher zu dem Brett geschleudert. Er streckte die Pfoten aus,
versuchte, etwas zu fassen zu bekommen. Schließlich packte er
einen großen Bolzen, schlang die Pfoten darum und klammerte sich
keuchend und schwitzend daran fest.
Zwei Mal versuchte er, seinen Körper auf das Brett zu werfen,
aber der Wind zerrte an ihm und verhinderte, dass er genug
Schwung bekam. Schließlich gab er es auf und nahm sein Schicksal
hin: Dann würde er eben den Rest der Fahrt an seiner Kapuze
hängen und sich mit den Pfoten an dem rauen Bolzen festhalten.
Es war keine angenehme Fahrt.
Aber es war eine Fahrt. Und auf diese Weise würde er nach
Atlantia kommen, bevor es zu spät war.
Das war  zumindest aus Hoppers Sicht  das Wichtigste.
Die Fahrt dauert bloß ein paar Minuten, aber es waren Minuten
voller Aufregung und Angst; ein einziges Schleudern und Schlängeln
durch den Tunnel. Als die Bahn endlich in die Station einfuhr, die
Hopper brauchte  ATLANTIC AVENUE/BARCLAYS CENTER stand
auf dem Schild  , knirschte und kreischte es ohrenbetäubend. Nach
der Raserei plötzlich Ruhe, und dann ein tonloses Pfffff, als sich die
Türen öffneten und die Menschen ausgeworfen wurden.
Hopper schaffte es, seine Kapuze loszumachen und auf den
Bahnsteig hüpfen. Dann rannte er mit dem Strom der Fußgänger.
Das erinnerte ihn an den Bürgersteig in der Oberwelt, nur dass der
Boden hier mit glatten Quadraten gepflastert war. Er zwang sich,
nicht daran zudenken, dass jemand auf ihn treten, ihn zerquetschen
oder beiseitekicken könnte, sondern huschte einfach weiter. Endlich
war ihm seine Größe einmal nützlich: Niemand bemerkte die
braune, in Gold gekleidete Maus, die über den klebrigen,
schmuddeligen Fliesenboden eilte.
Hopper dagegen bemerkte eine Menge. Das von oben
scheinende Licht war schwach, aber stark genug, um ein wahres
Minenfeld an Müll und liegen gebliebenen Gegenständen zu
beleuchten. Es war genau, wie Zucker es beschrieben hatte: Die
Menschen gingen nachlässig mit ihren Sachen um und warfen
achtlos weg, was sie nicht mehr benötigten. Hopper sprang über
Plastikgabeln, Glasscherben und halb leere Streichholzschachteln.
Häufig war er gezwungen, um klobige Gepäckstücke
herumzuwuseln, die die Menschen unbewacht auf dem Boden
neben ihren Füßen stehen ließen, oder darüberzuklettern. Viele
dieser Gepäckstücke standen offen und drohten, ihren Inhalt
überall zu verstreuen. Hopper entging nur um ein Haar einer
Katastrop he  er war die rutschige Lederaußenwand einer
Damenhandtasche hinaufgeklettert, dann hatten seine kleinen
Krallen sich im Reißverschluss verfangen, und er war
hineingepurzelt.
Als es ihm gelang, sich zu befreien, raste er wie ein
Wahnsinniger zum Ende des Bahnsteigs und blieb dort, bis er fand,
was er suchte.
Ein Spalt! Ein winziger Riss, dort, wo Wand und Boden nicht
genau miteinander abschlossen. Das genügte Hopper. Mit einem
tiefen Atemzug und einem raschen Gebet quetschte er sich
hindurch.
Und fiel wieder einmal.
Mit einem Plumps landete er in der Stille des Großen Jenseits.
Die Mauern von Atlantia waren ganz in der Nähe.
Er richtete sich auf und bürstete sich den Schmutz der
Menschenwelt vom Fell.
Dann rannte er los.
Nicht einmal Klops Gegenwart ließ ihn zögern. Der Kater warf
ihm einen kühlen Blick zu, als er das Tor öffnete.
»Ach, du«, höhnte er. »Dich hatte ich schon längst
abgeschrieben.«
Hopper hetzte an der Wachstation vorbei, stob über den
Marktplatz und ignorierte die Händler und Marktbesucher, die ihre
Tätigkeiten unterbrachen, um der kleinen Maus in dem eleganten
goldenen Umhang nachzustarren.
Er lief schnurstracks zum Palast und in die große Eingangshalle.
Zufällig kam Titus im selben Moment dort vorbei. Als er Hopper
sah, blieb er stehen.
Seine Augen funkelten. »Hoffnungsbringer! Du bist zu uns
zurückgekehrt.«
»Titus. Ihr müsst mich anhören.«
Titus sah über Hoppers Kopf hinweg zu dem breiten Tor hinter
ihm. »Wo sind die anderen? Der Oberst, meine Truppen, Zucker
und seine Männer?« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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